Die letzte Station des Golden Circle ist der Gullfoss, der goldene Wasserfall. Dieser Wasserfall wird von der Hyitá gespeist, dem weißen Fluss. Den Namen hat der Fluss wegen seines milchig aussehenden Wassers erhalten. Über zwei Fallstufen rauscht das Wasser in die Tiefe. Die erste Stufe ist nur 11 Meter, die zweite Stufe dann schon 21 Meter hoch. Die beiden Fallstufen stehen im fast rechten Winkel zueinander. Die Schlucht, in die das Wasser stürzt ist 70 Meter tief und 2,5 km lang und sehr, sehr schmal. Auch an diesem Wasserfall sind starke erosive Kräfte am werken. Der Boden besteht hier, aufgebaut wie ein Sandwich, aus Lavaschichten mit Schotter dazwischen. Der Schotter ist weich und wird leicht durch das Wasser ausgespült, die darüber liegende Lavaschicht bricht ein. Die tiefe Schlucht ist so innerhalb von nur 10.000 Jahren entstanden. Immerhin zieht sich die Fallkante hier um bis zu 30 cm pro Jahr zurück. Natürlich verleitet die enorme Kraft die so ein Wasserfall in sich birgt dazu, diesen zur Stromgewinnung zu nutzen. Britische Spekulanten wollten schon 1907 den Gullfoss kaufen und hier ein Kraftwerk errichten. Sigríður Tómasdóttir, Tochter des Landbesitzers auf dem der Gullfoss liegt, kämpfte verbissen gegen dieses Vorhaben an. Letzte Drohung ihrerseits, nach langem juristischen Kampf, war, sich selbst in die Fluten zu stürzen. Die dankbaren Isländer haben ihr neben dem Wasserfall ein Denkmal gesetzt. Heute befindet sich der Wasserfall in Staatsbesitz und steht unter Naturschutz. Trotz des Regens war es ein Vergnügen diesen Wasserfall von der Schluchtkante bis zum höchsten Punkt über dem Besucherzentrum zu erkunden. Man kommt sehr nahe an den Wasserfall heran und die kalte Gischt durchweicht einen. Was für uns kein Problem darstellte, wir waren eh schon völlig durchnässt nachdem wir den ganzen Tag im freien waren.
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