Bangkok

Was für ein Moloch - der Verkehr, eine einzige Katastrophe. Obwohl sich die Situation in den letzten 10 Jahren erheblich gebessert hat, ist der Verkehr immer noch Gesprächsthema Nummer 1. Der Bau der Expressways auf Hochtrassen, der U-Bahn und des Skytrains haben erheblich zur Entlastung beigetragen.

Trotzdem ist Bangkok ein Paradies für jeden Touristen. Zahllose Sehenswürdigkeiten warten auf einen - allein ca. 400 Tempel. Günstige Einkaufsmöglichkeiten locken. Ein vielfältiges Nachtleben erwartet einen, Tausende von Restaurants, die alle namhaften Küchen der Welt servieren. All das macht aus der Stadt eine der pulsierendsten und aufregendsten Metropolen Südostasiens.

Leider haben die ausufernden Bautätigkeiten das Stadtbild nicht nur zum positiven verändert. Die einst so zahlreichen Klongs oder Kanäle, die Bangkok den Beinamen "Venedig des Ostens" gaben, sind nur noch in einigen Außenbezirken der Stadt zu sehen, und, genauso wie der Chao-Phraya-Fluss, der sich durch Bangkok schlängelt, sehr verschmutzt.

Man schätzt, dass die Stadt ca. 8 Millionen Einwohner hat - so ganz genau weiß es keiner. Die Stadt bietet als Wirtschafts-, Verkehrs- und Industriezentrum zahlreiche Arbeitsplätze, und die Löhne liegen höher als in den meisten anderen Landesteilen.

Immer wieder gerne besuchen wir, in Verbindung mit einer Klong-Fahrt, den Wat Arun (Tempel der Morgenröte). Die mit lackierten chinesischen Porzellan dekorierten Prangs spiegeln das Sonnenlicht. Irgendwie strahlt der Tempel eine Ruhe aus, die in dieser riesigen Stadt einfach wohl tut.

Der Wat Po beherbergt den 45 m langen und 15 m hohen, mit Goldplättchen verzierten, liegenden Buddha. Die Darstellung zeigt, wie Buddha ins Nirwana übergeht. Auf dem Gelände befinden sich noch weitere 400 Buddhafiguren aus den verschiedensten Epochen. Außerdem gilt der Tempel als Zentrum der traditionellen Medizin und der Massage; zahlreiche Masseure und Masseurinnen bieten ihre Dienste an.

Einer der berühmtesten Tempel des Landes ist wohl der Wat Phra Kaeo mit seinem Emerald Buddha (smaragdenen Buddha). Man vermutet allerdings, der Buddha ist eher aus Jade. In der Anlage stehen diverse furchterregend aussehende Yaks, dämonische wirkende Tempelwächter.

Der königliche Palast - der Grand Palace - wird heute nur noch für zeremonielle Ereignisse. Beim Besuch ist unbedingt auf korrekte Kleidung zu achten, also keine Shorts, Gummilatschen oder tief ausgeschnittene Blusen. Der Herr hat eine lange Hose an, die Frau hat die Schulter und Knie bedeckt.

Dies nur ein minimaler Einblick in die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Ein Besuch einer der zahlreichen Nachtmärkte - ein Muss für jeden Touristen. Essen an einen der Stände - ein Hochgenuss für die Sinne.

Ganz toll ist der Besuch des schwimmenden Marktes bei Damnoen Saduak (die günstigen Verkehrswege). Der Name lässt erahnen, wie wichtig die Klongs waren. Schwimmender Markt heißt auf Thai Talaat Naam - wörtlich übersetzt Wassermarkt. Zahlreiche Boote, beladen mit Obst, Gemüse, Blumen, Fleisch und sonstigen Naturalien, gesteuert von Marktfrauen in ihren traditionellen breiten Korbhüten, geben wunderbare Fotomotive her. Das rege Treiben auf den schwimmenden Märkten beginnt bei Sonnenaufgang, gegen acht oder neun Uhr erreicht es seinen geschäftigen Höhepunkt.

In Bangkok angekommen, merkt man sofort, wie Religion wahrlich gelebt werden kann. Auch die Verehrung des Königs Bhumipol ist überall zu spüren. Nicht wenige Thais sprechen ehrfurchtsvoll von "mein König". Diese Verehrung wird nüchtern begründet. Bemüht sich der König von Beginn seiner Amtszeit an um das Wohlergehen seiner Untertanen. Er bereiste auch die entlegensten Gegenden um sich über Probleme vor Ort zu erkundigen. Persönlich überwacht er das erreichen gesetzter Ziele, fördert Projekte des Umweltschutzes, Förderung der sozial Benachteiligten und vieles mehr. So lässt sich die tiefe Hingabe zum Königshaus verstehen.

Innerhalb der Stadt kommt man sehr gut mit dem Tuk-Tuk voran. Ein dreirädriges, motorisiertes Minitaxi, anderswo als Motor-Riksha bekannt. Nicht vergessen, den Preis vorher auszuhandeln. Aber auch die Taxi-Meter kann man gut nutzen - kosten genauso viel.

Noch viel könnte man über Bangkok schreiben. Aber dies soll ja kein Roman werden - außerdem muss man diese Stadt einfach erleben. 

 

Eines der Feste, die gefeiert werden, ist das Songkran Fest. Das thailändische Neujahrsfest. Songkran ist meistens so Mitte April. Alle haben frei, eigentliche für den mit diesem Tag verbundenen Besuch der Verwandten. Wer zur Türe herein kommt, bekommt einen mit Wasser benetzten Finger über die Stirn. Die Sache mit dem Wasser muss sich dann irgendwann verselbstständigt haben. Kurz um, an dem Tag gibt es die Größte Wasserschlacht auf Erden. Meist noch damit verbunden, dass einem Lehm über das Gesicht und die Arme geschmiert werden. Pick up's werden mit riesigen Wasseerbehältern ausgerüstet und jeder der gesichtet wird, bekommt erst einmal eine Dusche. Gegen Abend dann im Stadtzentrum eine wahnsinnig große Partymeile. Bands spielen am Rand. Was man nicht mithaben sollte, sind Papiere und gute Kleidung. Man ist garantiert bis auf die Haut nass und über und über mit dem Lehm bedeckt.Wir sahen keinen wirklich betrunkenen Menschen, es gab keinerlei Gerangel oder ähnliches. Wirklich - eine geglückte, tolle Party mit Jung und Alt.